Die Dermatochalasis beschreibt eigentlich eine Erkrankung des dermalen Bindegewebes, die sich durch eine schlaffe, oft in Falten herabhängende Haut manifestiert. Sie ist in den meisten Fällen angeboren und verstärkt sich mit zunehmendem Alter.
Vereinfachend wird der Begriff aber auch verwendet, wenn eine extreme senile Schwächung der Haut und ein daraus resultierendes Nachlassen der Hautelastizität vorliegt. Im Augenbereich zeigt sich die Dermatochalasis in einer deutlichen Erschlaffung der Augenlider und in einem Hautüberschuss, der über den Lidrand hinausragt. Neben der Veranlagung sind die Gesichtsmimik, die Dauerbelastung des Oberlids durch Öffnen und Schließen und letztendlich die Schwerkraft mitverantwortlich dafür, dass das Gewebes allmählich absinkt.
Patienten, bei denen eine ausgeprägte Dermatochalasis am Augenlid diagnostiziert wurde, leiden unter einem deutlich vorgealterten Gesichtsausdruck. Die Augen wirken durch die hängenden Lider klein, müde und erschöpft. Neben der ästhetischen Komponente können aber auch weitere Beeinträchtigungen hinzukommen. Hängt das Oberlid sehr stark über die Lidkante, kommt es zwangsläufig zu einer Einschränkung des Gesichtsfeldes und einer chronischen Entzündung durch die permanente Reizung der nach innen drückenden Wimpern. Darüber hinaus ist häufig eine verstärkte Muskelanstrengung der Stirnmuskulatur erforderlich, um die Augen weit genug geöffnet zu halten. Nicht selten können daraus chronische Kopfschmerzen entstehen.
Um die Auswirkungen der Dermatochalasis effektiv zu behandeln, ist in der Regel ein chirurgischer Eingriff an Ober- und/oder Unterlid erforderlich. Nur so kann der extreme Hautüberschuss am Lid reduziert, das abgesunkene Gewebe angehoben und das Lid neu konturiert werden. Zusätzlich kann eine Laserbehandlung für eine Straffung der verbliebenen Haut und eine Verbesserung der Textur sorgen.
Nach dem Eingriff wird der Blick wieder offener, die Lidfalte und die Wimpern werden wieder sichtbar und das Auge wirkt größer und vitaler.
Übrigens: Die Operation einer ausgeprägten Dermatochalasis und die Beseitigung der daraus resultierenden funktionalen Beschwerden und Einschränkungen ist eine der wenigen Behandlungen, die von den Krankenkassen als medizinisch notwendig anerkannt und damit bezahlt werden.